Erst vor wenigen Abenden war die Taverne in der Hallgau gewesen. Celine fühlte sich müde wie nie zuvor. Morgen würden sie zurück reisen. Doch es brauchte wieder einmal einen flinken Boten in die Heimat, denn wieder einmal war dies nicht ihr direkter Weg, sie würde nach Wolfrathsheim gehen. Wie lange hatte die Katryna nicht gesehen? Es war länger her und sie letzten Schreiben wirkten immer unzufriedener. Sie hatte Sorge vor dem nächsten Zusammentreffen, denn sie hatten keinerlei guten Nachrichten im Gepäck. Doch jetzt gab es erst mal Dinge zu regeln, damit sich irgendwann vielleicht alles zum besseren wenden kann. Wenn sie nur nicht so müde wäre, könnte sie sich besser konzentrieren. Es hilft nichts, eines nach dem anderen.
Zuerst ein Schreiben nach Hause
An Josefina Lauensteg
Verwalterin zu Rickenbach.
Meine geschätzte Frau Lauensteg,
Ich bedauere, dass unsere Zeiten nicht ruhiger werden, doch wir werden an jeder Aufgabe, die Ordon uns stellt, wachsen und stärker aus ihr hervorgehen. Bevor ich zu den wichtigen Angelegenheiten komme, möchte ich dass ihr Geld aus meiner Privaten Kasse entnehmt und ins Badehaus geht. Lasst euch auf meine Kosten massieren und genießt ein Bad mit den besten Ölen, dies soll ein Dank und eine Aufmerksamkeit sein. Ich bin dankbar euch an meiner Seite zu wissen und habe zu selten die Gelegenheit dies zu zeigen.
Nun zu jenen Dingen um die ihr euch kümmern müsst. Die Flößer werden uns vorerst nicht mehr anfahren, ich hoffe dieser Zustand wird nicht ewig sein. Ich werde mit einer Delegation zu unserer geliebten Markgräfin reisen und dieses mit ihr besprechen. Bis auf weiteres liegen unsere Waren an der Mündung der Treidel und können wohl dort abgeholt werden. Bittet leitet dies unverzüglich in die Wege, es ist nicht mein Wunsch, dass unsere Bevölkerung auch nur einen Tag frieren soll.
Danach sollte jemand vor Ort bleiben, um im Zweifel Nachricht geben zu können, wenn weitere Waren abgeladen und transportiert werden müssen. Diese Person soll im Nahegelegenen Gasthaus unter gebracht werden und soll wieder im die Heimat zurückkehren, wenn die Schiffe Siefentrutz wieder beliefern.
All dies bedeutet natürlich auch, dass wir Alternativen ergründen müssen um unsere Waren transportieren zu können. Bitte holt dort Angebote von Karrenfahrern und ähnlichem ein. Wir können uns keine längere Zeit ohne Einnahmen leisten
Desweiteren leitet unsere Lehnsprüfung auf schnellstem Wege nach Ammerang, zusammen mit einer Verzugszahlung von drei Silber.
Außerdem braucht es im Lehen der Accademia Occulta einen so gut ausgebildeten Verwalter, wie ihr es seid. Deswegen sucht jemanden, den ihr für mich ausbilden könnt, damit dieser so schnell wie möglich seinen Dienst im Lehen antreten kann. Ich vertraue euch in dieser Angelegenheit vollständig, wie könnte ich auch nicht, so lange schon seit ihr treu an meiner Seite.
Ich verbleibe Euch in tiefer Verbundenheit und in Hoffnung bald in der Heimat sein zu können.
Celine von Boventin
Das Erste Schreiben hätten wir, nun noch die Accademia Occulta, es wird Zeit, dass dort Ordnung rein kommt.
An die Dekane Accademia Occulta ,
Verehrte Herren und Damen,
Ich war erfreut zu sehen, in welchem Umfang Bestellungen getätigt wurden und demnach das alltägliche Treiben in der Accademie beginnen wird.
Ich wünsche, dass einer unter Ihnen zum Rektor ernannt wird, auf dass ich und der Verwalter des Lehens, der bald anreisen wird, einen festen Ansprechpartner haben.
Ich erwarte in naher Zeit Aushängeschild in ganz Ohl zu finden, in denen verkündet wird, dass endlich die Magie zurück nach Ohl kehrt und Familien ihre Söhne und Töchter schicken können um ausgebildet zu werden. Desweiteren erwarte ich, dass ihr Eure Dienste anbietet, damit wir die Accademia wieder in ihrem alten Glanz erstrahlen lassen können.
Ich bin mir sicher, dass ganz Ohl bald von den wunderbaren Kleinod und prachtvollen Artefakten sowie heilsamen Tinkturen sprechen wird, die in der Accademia hergestellt werden.ich bin mir sicher, ein Jeder von Ihnen wird wissen, dass das Vertrauen in die Magie langsam aber stetig zurück gewonnen werden sollte, so hoffe ich auf Ihr Fingerspitzengefühl.
Ich erwarte in Naher Zukunft berichte zu erhalten, auch werfen, bis auf weiteres weitere Ausgaben direkt mit mir abgesprochen, bis ein Verwalter vor Ort ist und diese Tätigkeit dann übernehmen wird.
Ich verbleibe wohlwollend
Celine von Boventin