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Kohl aus Ohl & Rüben aus Drühben

(Die Geschichte eines Königreiches)

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Einstmals war das Königreich Ohl ein beschauliches Flecken Erde. Das Land teilte sich entlang des Flusses Ohl in zwei Marken. Das im Westen gelegene Nordhalben und das östliche Drühben. Die Bauern aus Nordhalben und ihre Nachbarn aus Drühben hatten ein gutes Auskommen miteinander. Die Nordhalber liebten ihren Kohl und bauten diesen mit Freude an. Sie sahen ihm bei wachsen zu, hegten und pflegten ihn, um ihn dann, sobald er reif war mit Genuss in unzähligen Gerichten fröhlich zu verspeisen. Die Drühbener, Meister im Anbau von Rüben standen ihren Nachbarn da in keiner Weise nach. Sie waren ihrerseits so stolz auf ihre Rüben, wie die Nordhalben auf ihren Kohl. So hätte man meinen können, dass man einen Drühbener nicht von einem Nordhalbener unterscheiden hätte könnte. Wäre da nicht ein kleiner, aber feiner Unterschied gewesen. Denn neben ihrer Passion zu unterschiedlichem Gemüse trug ein jeder Mann aus Nordhalben, der etwas auf sich hielt, einen prächtigen Bart. Die Drühbener hingegen rühmten sich ob ihres gegebenen Akzentes, der sie somit, Land auf Land ab, unvergleichlich machte.

 So kam es dann, dass einmal in der Woche, wenn der große Markttag war, sich die Drühbener aus Waal auf den Weg machten, ihre Rüben über die große Brücke bei Amerang, welche über den Ohl führt, auf den Markt zu bringen. So wie es die Bauern aus der Hauptstadt Amerang auch taten.

Doch eines Tages kam es zum Streit. Wer diesen begann vermag niemand mehr zu sagen. Doch es kam, dass die Drühbener in ihrer Wut einen Pakt mit einer finsteren Hexe eingingen. Ihr Name soll jedoch niemals mehr genannt werden.

Denn diese Hexe brachte allenthalben Tod und Verzweiflung über das Land. Erfreute sie sich doch an der Zerstörung und dem Elend. So schürrte sie den Streit und trieb die einstigen Freunde im Kriegen gegeneinander.

Alsbald setzte sie sich an die Spitze der Drühbener Armee und zog in einer großen Schlacht gegen den Nachbarn zu Felde. In diesem unsäglichen Gefecht an der Ohl ging in die Geschichte ein als „Der Hexenfall“ In dessen die Hexe schlussendlich tödlich verwundet fiel und alsbald Tod zu Boden sank.

Es heißt sie wurde von einem unbekannten Helden tapfer niedergerungen, der mit dem Schwerte in der Hand und dem starken Glauben an den Herrn Ordon tapfer stritt. Doch dort wo sie starb fuhr die Magie derart in den Erdboden, dass die Erde bebte und sich auftat. Und an der Stelle, an der einst der Fluss Ohl verlief, klafft heute nur eine bodenlose Schlucht, welche sich zwischen Drühben und Nordhalben, über Siefentrutz hin, bis hinunter nach Welden zieht. 

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Derart getrennt lebte ein jeder sein Leben in seinem Teil des Landes. Die Nachbarn, Siefentrutz und Welden, waren im Krieg mit der Hexe zu unschuldigen Dritten geworden, die gleichermaßen unter der Zerstörung nun leiden mussten. König Anthenius II., vormals der Herrscher von Nordhalben und einst auch Drühben, sah das Leid das er über die Nachbarn gekommen war, und nahm diese an seine Seite. Das Königreich Ohl bestand als dann aus den Marken Welden, Siefentrutz und Nordhalben.

 Drühben indes erklärte sich selbst, unter König Rogard dem I., zum freien Königreich und schwor, den Tod der Hexe zu rächen und sich nie wieder der Knute Ohls zu beugen.  Seit diesem Tage hörte man kein weiteres Wort mehr aus Drühben.

Auch zu den anderen Königreichen in den Mittellanden unterhielt man bisher keinen oder nur wenig Kontakt.  Man nimmt außerdem an, da sich Drühben mit Hexerei eingelassen und ins Chaos gestürzt hat, das umliegende Königreiche entweder gar keinen Kontakt mit den Drühbenern unterhalten oder, wenn es sich dabei ebenfalls um verfluchte und gesetzlose Landstriche handelt, sie mit sich selbst beschäftigt sind.

Heute nun gut 400 Jahre nach dem Fall der Hexe, beginnen die einstigen Nachbarn sich langsam wieder anzunähern. Doch das Misstrauen und die Angst vor den Lamia-Hexen und eine erneute Machtergreifung ist groß. Daher ist das Hexenwesen und deren Ausrottung ein tiefverwurzelter Lebensaspekt in jedem Ohler Leben.

Auch in den gemäßigteren Marken, selbst wenn man den Eindruck hat man sei in einem aufgeklärteren Teil des Landes wie Nordhalben, darf man sich nicht täuschen. Die Bevölkerung ist tief Ordon-gläubig und unterstützt das Wirken der Inquisition nach Leibeskräften.

 

Die Bauernschaft und der Gemeine Bürger ist nicht sehr gebildet. Lesen und schreiben ist dem Klerus vorbehalten. Und so vertraut man auf die Führung durch die Lehnsherren und die heilige Kirche.

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