
Währenddessen in der Academia Occulta
Fräulein Filly atmete tief durch. Irgendwie hatte sie sich ihre Stellung als Schulsekretärin der Akademia Occulta anders vorgestellt. Wieder ein lautes Zischen hinter der Eichentür zum Auditorium, diesmal lauter. Die Herren Magier sind sicher wieder in einer ihrer fachlichen Diskussionen vermutete sie. Langsam wallte die Wut in ihr auf und der Brief von Frau von Boventin in ihrer Hand zitterte. In Gedanken hatte sie sich ihre Worte bereits zurechtgelegt. Beherzt stieß sie mit beiden die großen Schwingtüren auf, die trotz ihrer dicke und metallenen Beschläge erstaunlich leicht aufschwangen. „Ich…“ die Worte blieben Filly im Hals stecken. Vor sich im Auditorium spielte sich eine Szene ab, mit der hatte selbst sie nicht gerechnet.
Zur Rechten hinter einem provisorisch umgeworfenen Schreibtisch, der jetzt einer Art Bettenburg glich, sah man drei Spitzhüte und nur diese aufgeregt wackeln. Ein jeder Hut geschmückt mit den magischen Insignien der Zunft des…
Die sieben Magister brachen plötzlich, nach schockierende Stille, in einem lautstarken Disput aus, weshalb ein jeder Vorrang auf diesen Posten des Rektor hätte. "Schließlich sei Portalmagie am wichtigsten und bedeutsamsten", meint Magister Tannenzweig. "Das Erkunden verschiedenster Orte sei schließlich unabdingbar für das vorranschreiten der magischen Forschungen." Ganz rasend vor Abwiegelung ist sich der Magister der Alchemie sicher, dass ihm der Posten zustande, "da ja allgemein bekannt sei, wie wichtig die Verbundenheit der Stoffe für das Leben an sich sei, womit bewiesen wäre, dass seine Person diesen Vorsitz unabwendbar verdiene." Zwiebelbaum indess mahnt mit erhobener Hutspitze was denn alles passieren könnte, wenn hier wahrlich frei gezaubert würde und dass es harte Regularien für alle ,besonders die Kollegen Magister geben müsse und es somit nurnoch eine Formsache sei, dass er als Rektor bestätigt würde. So zog sich der Disput in die Länge wärend niemand dem Anderen zuhörte und jeder, so scheint, es vor einem unsichtbaren Publikum doziert, weshalb er dankbar sei die Stelle des Rektor überantwortet zu bekommen. Ein lauter Knall unterbricht die bizarre Szenerie. Fräulein Lilly , welche nach unbemerkten Versuchen des Rufens nun den ihr nahestehenden Stuhl an der Wand zerschlägt. Ihre sorgsam drapierten Haare lösen sich und fallen ihr verwüstet in die Stirn. Kokket , unbeirrbar und viermal durchatmen, blickt sie sich um. So wie Ihre Herrin Celine von Boventin es ihr beigebracht hat. Gut gut... So nun weiter. "Meine Herren und Damen es gibt einen zweiten Brief. Aus der Akadmiegesellschaft des Magister Weber, der Ginkelbach und Weber Akkademien Gilde. Im Frühling des kommenden Jahres 423 lädt er Frau von Boventin und die Magister der Accademia Occulta in seine Hallen ein. Zum freudigen Austausch und Beitrittsgesuch. Ich gehe davon aus, dass der Posten des Rektor entsprechend den Leistungen bei diesem Treffen in der GWAG festgemacht wird. Meine Damen und Herren, so wird diese Prüfung wohl den Meistern auferlegt." Mit scheidenden Ton endet sie mit dieser Botschaft, wendet sich um und verlässt den Raum. Hinter der Tür blickt sie auf ihre zitternden Hände. Es dauert eine Weile bis sie sich beruhigen konnte. "Hoffentlich wird dieses Durcheinander bald gelöst."